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Dienstag, 20. August 2019

Lieb' ich Dich?


Gefunden am Gedichtebaum vor der Bargteheider Buchhandlung. Jeder kann sich ein Gedicht seiner Wahl abpflücken und mitnehmen... Was für eine schöne Idee...und wer Hilfe braucht, um die Stufen zur Buchhandlung zu erklimmen..... - einfach hupen.


Dienstag, 30. Juli 2019

Der Schmetterling - Wilhelm Busch



Der Schmetterling

Sie war ein Blümlein hübsch und fein,
hell aufgeblüht im Sonnenschein.
Er war ein junger Schmetterling,
der selig an der Blume hing.

Oft kam ein Bienlein mit Gebrumm
und nascht und säuselt da herum.
Oft kroch ein Käfer kribbelkrab
am hübschen Blümlein auf und ab.

Ach Gott, wie das dem Schmetterling
so schmerzlich durch die Seele ging.
Doch was am meisten ihn entsetzt,
das Allerschlimmste kam zuletzt
ein alter Esel fraß die ganze
von ihm so heiß geliebte Pflanze.

Wilhelm Busch
(1832-1908)

Dienstag, 18. Dezember 2018

Winternacht von Wilhelm Lobsien




Mariechen


Winternacht

Dämmerstille Nebelfelder
schneedurchglänzte Einsamkeit,
und ein wunderbarer weicher
Weihnachtsfriede weit und breit.

Nur mitunter, windverloren,
zieht ein Rauschen durch die Welt,
und ein leises Glockenklingen
wandert übers stille Feld.

Und dich grüßen alle Wunder,
die am lauten Tag geruht,
und dein Herz singt Kinderlieder
und dein Sinn wird fromm und gut.

Und Dein Blick ist voller Leuchten,
längst Entschlaf’nes ist erwacht…
Und so gehst du durch die stille
wunderweiche Winternacht.

Wilhelm Lobsien


Komm mit von Dieter Soth


Mittwoch, 24. Oktober 2018

Herbsttag von Rainer Maria Rilke


Herbsttag

Herr: es ist Zeit. Der Sommer war sehr groß.
Leg deinen Schatten auf die Sonnenuhren,
Und auf den Fluren laß die Winde los.

Befiehl den letzten Früchten voll zu sein;
gib ihnen noch zwei südlichere Tage,
dränge sie zur Vollendung hin und jage
die letzte Süße in den schweren Wein.

Wer jetzt kein Haus hat, baut sich keines mehr.
Wer jetzt allein ist, wird es lange bleiben,
wird wachen, lesen, lange Briefe schreiben
und wird in den Alleen hin und her
unruhig wandern, wenn die Blätter treiben.


Rainer Maria Rilke

Herbstbild von Friedrich Hebbel




Herbstbild

Dies ist ein Herbsttag, wie ich keinen sah!
Die Luft ist still, als atmete man kaum,
und dennoch fallen raschelnd, fern und nah,
die schönsten Früchte ab von jedem Baum.

O stört sie nicht, die Feier der Natur!
Dies ist die Lese, die sie selber hält;
denn heute löst sich von den Zweigen nur,
was vor dem milden Strahl der Sonne fällt.

Friedrich Hebbel

Sonntag, 23. September 2018

Septembermorgen Eduard Mörike



Septembermorgen

Im Nebel ruhet noch die Welt,
noch träumen Wald und Wiesen;
bald siehst du, wenn der Schleier fällt,
den blauen Himmel unverstellt,
herbstkräftig die gedämpfte Welt
in warmem Golde fließen.

Eduard Mörike



(1804 - 1875), deutscher Erzähler, Lyriker und Dichter

Dienstag, 3. Juli 2018

Der Schmetterling von Wilhelm Busch



Der Schmetterling

Sie war ein Blümlein hübsch und fein,
hell aufgeblüht im Sonnenschein.
Er war ein junger Schmetterling,
der selig an der Blume hing.


Oft kam ein Bienlein mit Gebrumm
und nascht und säuselt da herum.
Oft kroch ein Käfer kribbelkrab
am hübschen Blümlein auf und ab.


Ach Gott, wie das dem Schmetterling
so schmerzlich durch die Seele ging.
Doch was am meisten ihn entsetzt,
das Allerschlimmste kam zuletzt
ein alter Esel fraß die ganze
von ihm so heiß geliebte Pflanze.

Wilhelm Busch

Donnerstag, 31. Mai 2018

Das Hummelchen


Die Hummel

Honig naschen, Nektar schlürfen,
auf jeder Blüte landen dürfen,
das ist der Hummel Tageslauf.
Doch einem Physiker fiel auf,
der Körper groß, die Flügel klein,
die Hummel fliegt, das darf nicht sein!
Doch da die Hummel das nicht weiß,
fliegt sie trotzdem mit Bienenfleiß.
Natur schafft manches noch mit List,
was offenbar nicht möglich ist!

Ein Gedicht von Helmut A. Pätzold


Dienstag, 29. Mai 2018

Die blaue Iris






Blaue Iris

Den Sommerhimmel hast du eingefangen
In deine Blüte, blau und seidig glatt,
Als wolltest du in einem Garten prangen,
Der noch das Licht von Schöpfungstagen hat.

Und du bezauberst mich. Ich sehe mich nicht satt,
Du schöne Iris, hoch und unbefangen
In deiner Anmut. Und die langen
Geschmeidig ausgerollten Zungen, Blatt für Blatt,

Entfalten sich in reinem Eigensinn,
Stehn nur für sich und für den Augenblick,
In dem ich gleichermaßen aufgehoben bin.

Fern scheint und unbegreiflich das Geschick,
Der düster drohenden Vergänglichkeit.
Noch grünt die Erde. Noch ist unsre Zeit!

(Lilly Schumann)



Mittwoch, 11. April 2018

Nachts, wenn Blumen träumen...At night, when flowers are dreaming




Wenn Blumen träumen, wiegen sie
die Blüten hin und her,
sind heiter und so fliegen sie
direkt ans Farbenmeer.
*
Dort tauchen sie die Köpfe ein
und heben bunt sie an,
das brauchen sie zum Fröhlichsein.
Tags denken sie daran.
*
Entscheiden sie an Traumes End,
ob Rot, Gelb, Blau, ob Grün
am Folgetag ihr Kleid sein könnt,
so müssen sie dann blühn.
*
Die Träume sind Entspannung pur,
sind Fantasie und Spaß,
sind kleiner Zauber der Natur.
Schnell, träumen wir etwas...!

(Martina I. Müller)

Dieses schöne Gedicht habe ich zu diesem Foto von Martina I. Müller bekommen. In der fotocommunity gibt es so begnadete Dichter. Ich habe die meinen Fotos gewidmeten Gedichte gesammelt auf dem Blog Lyrik und Poesie aus der fotocommunity. Klickt doch einfach mal auf den nachstehenden Link. Dort gibt es viel zu entdecken......

Sonntag, 11. März 2018

Schneeglöckchen von Hugo von Hofmannstahl



Schneeglöckchen, ei, bist du schon da? 
Ist denn der Frühling schon so nah? 
Wer lockte dich hervor ans Licht? 
Trau doch dem Sonnenscheine nicht!

Wohl gut er's eben heute meint, 
Wer weiß, ob er dir morgen scheint? 
„Ich warte nicht, bis alles grün; 
Wenn meine Zeit ist, muss ich blühn."

Hugo von Hofmannsthal (1874-1929)

Dienstag, 20. Februar 2018

Im Norden sagt man "Moin"


Moin, Moin


Ein Gedicht von Roman Herberth

Zwischen Deich und Düne,
Schilfgestrüpp und Watt,
zwitschert eine Insel
ausgezeichnet platt.
Moin, moin heißt's beim Bäcker.
Moin, moin, ich versteh'.
Moin, moin flutscht die Qualle.
Moin, moin, ruft die See.

Neben platten Tönen
und lautem Möwenschrei,
tutet es vom Hafen.
Der Leuchtturm blinkt dabei.
Moin, moin schallt die Glocke.
Moin, moin grüßt die Stadt.
Moin, moin allerorten.
Moin, moin ich bin platt.

Zwischen Deich und Düne
Watt und weitem Meer
eilt ein blondes Fräulein
hüllenlos daher.
Moin, moin sag ich freundlich
Fräulein Himmelblau
sagen sie mal ehrlich:
Sind sie die Meerjungfrau?

Montag, 19. Februar 2018

Die tüpfelige Blauschnecke



Neulich - da kam eine Schnecke
ganz elegant hier um die Ecke.
Im Gepäck ein neues Haus..
flugs zog sie hier aus diesem aus.
Was glaubt Ihr was dann geschah?
Sie ließ mir dieses für mich da.

(ladybug)

Donnerstag, 8. Februar 2018

Ein kleiner Vogel - ganz in Pink




Ein kleiner Vogel - ganz in Pink,
kam heute zu Besuch.
Er brachte freundlich und ganz flink
eine Primel - ganz in Pink.

Er trug keinen Ring
und mit einem Wink 
des Flügels.... schon 
war er wieder davon!

Bei Fräulein Müller von nebenan, 
klopft er dann vorsichtig an. 
Im Gepäck, das ist ein Ding.. 
noch eine Primel - ganz in Pink.

(Ladybug und Babette)

Dies Gedicht entstand aus einem Spaß bei Facebook........

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Samstag, 16. Dezember 2017

Hallo kleiner Weihnachtsbaum...



Hallo, kleiner Weihnachtsbaum,
ach bist du schön, das ist ein Traum!
Du hast dich wirklich fein gemacht
für diese ganz besondere Nacht.
Wie nett, dass Du jetzt bei uns bist,
im Wald wirst du bestimmt vermisst.
Wir freuen uns, dich hier zu sehen
und sagen Dir ein „Dankeschön“!


Freitag, 27. Oktober 2017

Dies ist ein Herbsttag von Christian Friedrich Hebbel


Dies ist ein Herbsttag, wie ich keinen sah!
Die Luft ist still, als atmete man kaum,
Und dennoch fallen raschelnd, fern und nah,
Die schönsten Früchte ab von jedem Baum.

O stört sie nicht, die Feier der Natur!
Dies ist die Lese, die sie selber hält,
Denn heute löst sich von den Zweigen nur,
Was von dem milden Strahl der Sonne fällt.


Christian Friedrich Hebbel

Donnerstag, 12. Oktober 2017

Die Tulpe von Josef Guggenmos



"Die Tulpe"


Dunkel

War alles und Nacht.
In der Erde tief
Die Zwiebel schlief,
Die braune.

Was ist das für ein Gemunkel,
Was ist das für ein Geraune,
Dachte die Zwiebel,
Plötzlich erwacht.

Was singen die Vögel da droben
Und jauchzen und toben?
Von Neugier gepackt,
Hat die Zwiebel einen langen Hals gemacht
Und um sich geblickt
Mit einem hübschen Tulpengesicht.
Da hat ihr der Frühling entgegen gelacht.

Josef Guggenmos